Mission Statement
Nachhaltigkeit
Natur und deren Schutz ist ein wichtiger Teil meines Lebens. 2016 bis 2019 habe ich Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität in Lüneburg studiert und im Anschluss in einer Agentur für Nachhaltigkeitsberatung in Hamburg gearbeitet. In gewisser Weise tragen das Schaffen von Werken und der Kauf von Handarbeit dazu bei, unsere Beziehung zur Erde zu stärken. Das ist deshalb so wichtig, weil der stärkste Drang, etwas zu schützen oder zu bewahren, daher rührt, dass es uns am Herzen liegt.
Es ist schwer, kreative Menschen zu finden, die nicht in irgendeiner Weise von der Natur inspiriert sind. Man wird von dem beeinflusst, was man um sich herum beobachtet und spürt; das fließt in die Arbeit ein und bringt einen mit Menschen in Kontakt, die dieselben Aspekte des Lebens schätzen, die man in seiner eigenen kreativen Arbeit erforscht. Ganz zu schweigen davon, dass die Grundelemente so vieler kreativer Arbeiten (Holz- und Steinbearbeitung, Keramik, Malerei) mit etwas beginnen, das der Natur entstammt. Unsere schöne Erde verdient die ganze Anerkennung und Wertschätzung. Die Natur lehrt uns nicht nur etwas über Form, Schönheit, Textur und Muster, sondern auch über Zyklen, Bewegung und Veränderungen im Laufe der Zeit - Lektionen, die auf die kreative Arbeit und das Leben im Allgemeinen anwendbar sind.
Ich glaube, die Menschen erkennen die Liebe, die in einem handgefertigten Objekt steckt, die kleinen Eigenheiten, die ihm Charakter verleihen und die Verbindung zu Herz und Händen, die es hergestellt haben. Das ist es, was echtes Handwerk für mich bedeutet und das schätze ich genauso bei anderen Gewerken. Es ist zu hoffen, dass diese Wiederbelebung des Handwerks und des bedachten Arbeitens dazu beitragen wird, die Art und Weise, wie wir mit unserer Erde umgehen, positiv beeinflussen.
Im Weiteren findet ihr ein paar Informationen dazu, wie nachhaltige Praktiken bereits jetzt in meinem Keramikstudio umgesetzt werden und was ich in Zukunft gerne noch umsetzen möchte.
Ton
Der Werkstoff Ton kann vollständig wiederverwendet werden, bis dass er zum ersten mal gebrannt wird. An der Luft getrockneter Ton ist frei von absorbiertem Wasser. Jedoch enthält seine chemische Zusammensetzung noch einen geringen Wasseranteil, der die Löslichkeit von Ton in Wasser begünstigt. Die hohen Temperaturen des Brennofens sorgen dafür, dass zwischen 400°C und 800°C auch das chemisch gebundene Wasser verdunstet. Die gebrannten Tonscherben können sich nach dem Brand nun nicht mehr in Wasser lösen. Daher wähle ich sehr genau aus, welche Stücke für den Schrühbrand, den ersten Brand, in Frage kommen. Werke, die dem von mir gesetzten Qualitätsstandard nicht entsprechen, kommen in die Rückgewinnung und erhalten eine zweite Chance.
Glasuren
Glasuren sind chemische, teilweise giftige Stoffe (vor allem in ungebrannter Pulverform). Sobald sie gebrannt sind, werden diese Verbindungen unbedenklich. Glasurreste und -pulver dürfen deshalb nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern gehören zur Gefahrengutstelle. Ebenso sollten Glasurreste nicht in den Ausguss gespült werden. Aus diesem Grund verwende ich ein Tonabscheidebecken: Eine Vorrichtung mit drei Kammern, in dem sich Glasurreste, Ton und Schlicker auf dem Boden absetzen und das klare Wasser gefiltert in die Kanalisation laufen kann.
Nicht-keramische Produkte
Für alle nicht-keramischen Produkte, meinen Schmuck sowie für die Studioausstattung wurden zu einem Großteil gebrauchte Materialien verwendet (Holzperlen und -ringe, Glas- und Süßwasserperlen, Schnüre, einzelne Werkzeuge, Studio-Tresen, Bilderrahmen, Sideboard, …). Alle Fragilestone-Schürzen sind aus alten Jeans gefertigt, die meine Mama und ich im Laufe der Jahre gesammelt und wiederverwendet haben.
Strom
Das Brennen von Keramik verbraucht viel Strom. Zwar ist mein Keramikofen durch den eingebauten Feuerleichtsteinen sehr gut isoliert, dennoch sollten die Brennvorgänge so effizient wie möglich ablaufen. Das bedeutet, dass der Ofen nur in voll beladenem Zustand gestartet wird. Dies kommt zudem einer gleichmäßigeren Hitzeverteilung im Ofen zugute.
Versand
Online-Bestellungen werden mit recycelten, biologisch abbaubaren und/oder Post-Consumer Materialien verpackt und versandt. Diese können wiederverwendet, recycelt oder dem Kompost zugeführt werden.
Agenda für die Zukunft
Sehr gerne möchte ich in nacher Zukunft zu einem Ökostromanbieter wechseln. Da das Studio an die angrenzenden Wohnungen gekoppelt ist, habe ich bei Einzug nicht gleich den Stromanbieter wechseln können. Gerne möchte ich mich aber davon unabhängig machen und den Strom im Atelier aus erneuerabren Energiequellen beziehen.
Privat unterstütze ich seit 2015 die Welttierschutzgesellschaft und möchte auch gerne einen Teil der geschäftlichen Einnahmen an eine Tier- und/oder Naturschutzorganisation spenden. Da mir wenig Zeit bleibt, mich ehrenamtlich in einer solchen Organisation zu engagieren, möchte ich zumindest einen finanziellen Beitrag leisten. Die kostenintensive Ausstattung des Studios und die Renovierungsmaßnahmen im Rahmen des Umzugs in die Herzogstraße haben mir dafür bisher noch keine Möglichkeiten gegeben. Dies möchte ich baldmöglichst ändern.
Stand: 05.02.2023